Klimaschutz durch Gebäudesanierungen – „Sandy“ unterstützt Kommunen

Rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Deutschland gehen auf Wohngebäude zurück. Im Gebäudebestand liegt damit ein besonders hohes Klimaschutzpotenzial. Das Forschungsprojekt „Sandy“ (Sanierungsoffensive in dynamischen Kommunen) setzt hier an. Forscherinnen und Forscher aus Bochum untersuchen in einem Verbundprojekt, wie die Sanierung von privaten Wohngebäuden gefördert werden kann und entwickeln entsprechende Konzepte. Damit verfolgen sie das Ziel, die Sanierungsquote von Bestandsgebäuden zu steigern und so den Energieverbrauch in den Kommunen zu reduzieren. Für diesen wichtigen Schritt in eine klimafreundliche Zukunft ehrte die KlimaExpo.NRW heute die verantwortlichen Akteure.

Kommunen nehmen für das Heben der Klimaschutzpotenziale im Gebäudebestand eine besondere Rolle ein: Sie kennen Gebäudestruktur, kulturelle Gegebenheiten und finanzielle Möglichkeiten – und haben zudem einen guten kommunikativen Zugang zu ihren Bürgern. Um ihre Klimaschutzbemühungen zu unterstützen, untersucht das Projekt „Sandy“ unter dem Titel „Vom Klimaschutzkonzept zur zielgruppenorientierten Sanierungsoffensive: Strategien, Lösungsansätze und Modellbeispiele für dynamische Kommunen“ in Dortmund, Hamm und vier weiteren Partnerkommunen, wie die Sanierung von privaten Wohngebäuden erhöht werden kann und entwickelt auf Grundlage der Ergebnisse entsprechende Konzepte. „Um den erheblichen Energieverbrauch im Gebäudesektor einzudämmen und den Bestand fit für die Zukunft zu machen, ist eine energetische Sanierung unumgänglich. Das Projekt hat dieses Potenzial erkannt und leistet mit seiner Forschung einen wichtigen Beitrag, um die Sanierungsquote zu steigern. Ich freue mich daher sehr das Projekt „Sandy“ für dieses beispielhafte Engagement im Klimaschutz als Vorreiter in unsere Leistungsschau aufzunehmen“, lobte Dr. Michael Walther, Projektmanager der KlimaExpo.NRW bei der Urkundenübergabe. Bis 2022 präsentiert die KlimaExpo.NRW als Initiative der NRW-Landesregierung in 1.000 Schritten positive Beispiele für den Klimaschutz in und aus Nordrhein-Westfalen. Das Projekt „Sandy“ markiert den 294. Schritt.

Das Projekt Sandy wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Sozial-ökologischen Forschung gefördert. In dem Verbund forscht die Hochschule für Gesundheit in Bochum gemeinsam mit den Universitäten Ulm und Kassel, dem Karlsruher Institut für Technik sowie dem Öko-Zentrum NRW in Hamm und Green City Energy in München als Praxispartner.

Umsetzungshürden kennen

Wer sein Haus energetisch saniert, spart Energie, macht sich unabhängiger von steigenden Heizkosten und erhöht dabei auch den Wohnkomfort und den Immobilienwert. Dennoch ist die Sanierungsquote seit Jahren gering. Die Hemmnisse sind zum Teil bekannt: Ältere Menschen zum Beispiel hindert der Zeitraum, der für aufwändige Sanierungen in der Regel sehr lang ist, daran, ihr Gebäude zu sanieren. Ebenso hemmen hohe Mieten in besonders stark wachsenden sowie zu geringe Mieten in stark schrumpfenden Gegenden die Bereitschaft zu energetischen Sanierungen. Es gibt jedoch noch weitere Kriterien, die eine Entscheidung beeinflussen. Hierzu zählen die Lebenssituationen jedes Einzelnen, die finanzielle Absicherung, die persönliche Wohnperspektive, der Informationsstand sowie die zukünftige Perspektive der Immobilie. Diese Kriterien standen daher im Zentrum der Forschung. „Sanierungen sind eine bedeutende Maßnahme, um der Energiewende zu begegnen, Gebäude zu erhalten und gleichzeitig fit für die Zukunft zu machen. Daher ist es notwendig zu wissen, an welchen Stellen Beratungen und Informationen ansetzen müssen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Aufnahme in die KlimaExpo.NRW Bestätigung für unser Projekt erhalten und hoffen, mit den Ergebnissen zur Gestaltung einer klimafreundlichen Zukunft beitragen zu können“, so Prof. Dr. Heike Köckler von der Bochumer Hochschule für Gesundheit.

Ein Instrumentenkoffer für Kommunen

Gemeinsam mit den Kommunen wurden die Ergebnisse der Erhebungen unter Einbezug der gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und des übergeordneten politischen Rahmens genauso wie der besonderen Bedingungen vor Ort mit Akteuren aus der Praxis intensiv diskutiert. Auf dieser Grundlage wurden Informations-, Motivations- und Fördermaßnahmen entwickelt, die den Kommunen in einem Instrumentenkoffer zur Verfügung gestellt werden: Von allgemeinen Empfehlungen zur Durchführung von Informationsveranstaltungen über den Einsatz von „Quartiersarchitekten“, die als Ansprechpartner vor Ort zur Seite stehen, bis hin zu konkreten, neueren und erfolgreich getesteten Ansätzen, wie „Sanierungspartys“, bei denen ein Gastgeber Interessierte zu einem Treffen mit einem Berater einlädt. Die Maßnahmen wurden dabei so konzipiert, dass sie bei unterschiedlichen kommunalen Bedingungen funktionieren oder sich diesen anpassen lassen. Ergänzt werden sie durch Informationen zu ordnungspolitischen Instrumenten, mit denen Kommunen regulatorisch auf die Entwicklung einwirken können. Dazu zählen unter anderem Auflagen wie zum Beispiel Modernisierungs- und Instandsetzungsgebote.

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Im Bild: Dr. Michael Walther (Mitte) überreichte Prof. Dr. Heike Köckler von der Hochschule für Gesundheit in Bochum stellvertretend für die Projektpartner die offizielle Urkunde zur Aufnahme in die Leistungsschau. „Sandy“ ist der 294. von 1.000 Schritten in eine klimafreundliche Zukunft in NRW.

Foto und Text: KlimaExpo.NRW

Link zum Projekt: https://www.sandy-projekt.org/aktuelles/

Rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Deutschland gehen auf Wohngebäude zurück. Im Gebäudebestand liegt damit ein besonders hohes Klimaschutzpotenzial. Das Forschungsprojekt „Sandy“ (Sanierungsoffensive in dynamischen Kommunen) setzt hier an. Forscherinnen und Forscher aus Bochum untersuchen in einem Verbundprojekt, wie die Sanierung von privaten Wohngebäuden gefördert werden kann und entwickeln entsprechende Konzepte. Damit verfolgen sie das Ziel, die Sanierungsquote von Bestandsgebäuden zu steigern und so den Energieverbrauch in den Kommunen zu reduzieren. Für diesen wichtigen Schritt in eine klimafreundliche Zukunft ehrte die KlimaExpo.NRW heute die verantwortlichen Akteure.

Kommunen nehmen für das Heben der Klimaschutzpotenziale im Gebäudebestand eine besondere Rolle ein: Sie kennen Gebäudestruktur, kulturelle Gegebenheiten und finanzielle Möglichkeiten – und haben zudem einen guten kommunikativen Zugang zu ihren Bürgern. Um ihre Klimaschutzbemühungen zu unterstützen, untersucht das Projekt „Sandy“ unter dem Titel „Vom Klimaschutzkonzept zur zielgruppenorientierten Sanierungsoffensive: Strategien, Lösungsansätze und Modellbeispiele für dynamische Kommunen“ in Dortmund, Hamm und vier weiteren Partnerkommunen, wie die Sanierung von privaten Wohngebäuden erhöht werden kann und entwickelt auf Grundlage der Ergebnisse entsprechende Konzepte. „Um den erheblichen Energieverbrauch im Gebäudesektor einzudämmen und den Bestand fit für die Zukunft zu machen, ist eine energetische Sanierung unumgänglich. Das Projekt hat dieses Potenzial erkannt und leistet mit seiner Forschung einen wichtigen Beitrag, um die Sanierungsquote zu steigern. Ich freue mich daher sehr das Projekt „Sandy“ für dieses beispielhafte Engagement im Klimaschutz als Vorreiter in unsere Leistungsschau aufzunehmen“, lobte Dr. Michael Walther, Projektmanager der KlimaExpo.NRW bei der Urkundenübergabe. Bis 2022 präsentiert die KlimaExpo.NRW als Initiative der NRW-Landesregierung in 1.000 Schritten positive Beispiele für den Klimaschutz in und aus Nordrhein-Westfalen. Das Projekt „Sandy“ markiert den 294. Schritt.

Das Projekt Sandy wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Sozial-ökologischen Forschung gefördert. In dem Verbund forscht die Hochschule für Gesundheit in Bochum gemeinsam mit den Universitäten Ulm und Kassel, dem Karlsruher Institut für Technik sowie dem Öko-Zentrum NRW in Hamm und Green City Energy in München als Praxispartner.

Umsetzungshürden kennen

Wer sein Haus energetisch saniert, spart Energie, macht sich unabhängiger von steigenden Heizkosten und erhöht dabei auch den Wohnkomfort und den Immobilienwert. Dennoch ist die Sanierungsquote seit Jahren gering. Die Hemmnisse sind zum Teil bekannt: Ältere Menschen zum Beispiel hindert der Zeitraum, der für aufwändige Sanierungen in der Regel sehr lang ist, daran, ihr Gebäude zu sanieren. Ebenso hemmen hohe Mieten in besonders stark wachsenden sowie zu geringe Mieten in stark schrumpfenden Gegenden die Bereitschaft zu energetischen Sanierungen. Es gibt jedoch noch weitere Kriterien, die eine Entscheidung beeinflussen. Hierzu zählen die Lebenssituationen jedes Einzelnen, die finanzielle Absicherung, die persönliche Wohnperspektive, der Informationsstand sowie die zukünftige Perspektive der Immobilie. Diese Kriterien standen daher im Zentrum der Forschung. „Sanierungen sind eine bedeutende Maßnahme, um der Energiewende zu begegnen, Gebäude zu erhalten und gleichzeitig fit für die Zukunft zu machen. Daher ist es notwendig zu wissen, an welchen Stellen Beratungen und Informationen ansetzen müssen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Aufnahme in die KlimaExpo.NRW Bestätigung für unser Projekt erhalten und hoffen, mit den Ergebnissen zur Gestaltung einer klimafreundlichen Zukunft beitragen zu können“, so Prof. Dr. Heike Köckler von der Bochumer Hochschule für Gesundheit.

Ein Instrumentenkoffer für Kommunen

Gemeinsam mit den Kommunen wurden die Ergebnisse der Erhebungen unter Einbezug der gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und des übergeordneten politischen Rahmens genauso wie der besonderen Bedingungen vor Ort mit Akteuren aus der Praxis intensiv diskutiert. Auf dieser Grundlage wurden Informations-, Motivations- und Fördermaßnahmen entwickelt, die den Kommunen in einem Instrumentenkoffer zur Verfügung gestellt werden: Von allgemeinen Empfehlungen zur Durchführung von Informationsveranstaltungen über den Einsatz von „Quartiersarchitekten“, die als Ansprechpartner vor Ort zur Seite stehen, bis hin zu konkreten, neueren und erfolgreich getesteten Ansätzen, wie „Sanierungspartys“, bei denen ein Gastgeber Interessierte zu einem Treffen mit einem Berater einlädt. Die Maßnahmen wurden dabei so konzipiert, dass sie bei unterschiedlichen kommunalen Bedingungen funktionieren oder sich diesen anpassen lassen. Ergänzt werden sie durch Informationen zu ordnungspolitischen Instrumenten, mit denen Kommunen regulatorisch auf die Entwicklung einwirken können. Dazu zählen unter anderem Auflagen wie zum Beispiel Modernisierungs- und Instandsetzungsgebote.

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Im Bild: Dr. Michael Walther (Mitte) überreichte Prof. Dr. Heike Köckler von der Hochschule für Gesundheit in Bochum stellvertretend für die Projektpartner die offizielle Urkunde zur Aufnahme in die Leistungsschau. „Sandy“ ist der 294. von 1.000 Schritten in eine klimafreundliche Zukunft in NRW.

Foto und Text: KlimaExpo.NRW

Link zum Projekt: https://www.sandy-projekt.org/aktuelles/