Energiemanagementsystem für NRW-Kommunen

StGB NRW-Mitteilung vom 05.10.2020

Kommunale Gebäude wie Rathäuser, Schulen, Sportstätten oder Kitas belasten den kommunalen Haushalt sehr oft stärker als dies nötig wäre. Etwa zehn bis 20 Prozent, in Einzelfällen sogar bis zu 30 Prozent der Energie- und Wasserkosten jeder Kommune lassen sich aber durch organisatorische Maßnahmen ohne größere Investitionen durch ein effizientes kommunales Energiemanagement einsparen – bundesweit summiert sich das auf rund 400 Millionen Euro. Aber nicht nur auf der Kostenseite wirkt sich ein Energiemanagementsystem positiv auf den kommunalen Haushalt aus, auch die CO2-Emissionen werden im Gebäudebereich signifikant reduziert. Kommunales Energiemanagement ist damit die wirtschaftlichste Art, Klimaschutz in öffentlichen Gebäuden zu betreiben. Viele Kommunen haben bislang jedoch aus Mangel an Zeit, Wissen und Ressourcen kein professionelles Energiemanagement einführen können. Grund genug für die EnergieAgentur.NRW nordrhein-westfälische Gebietskörperschaften hierbei ab sofort durch das webbasierte Managementtool Kom.EMS (www.energieagentur.nrw/klimaschutz/kommunen/komens) zu unterstützen.

Bundesweiter Qualitätsstandard im kommunalen Energiemanagement

Kom.EMS (Kommunales Energiemanagement-System) ist eine gemeinsame Entwicklung der Energieagenturen Baden-Württembergs, Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens. Das Know-how aus der Beratung von Kommunen und Landkreisen dieser vier Energieagenturen ist in die Entwicklung des Online-Tools eingeflossen, das im Frühjahr 2020 durch das Bundesumweltministerium mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) ausgezeichnet wurde. Das Portal wurde nun auch anderen Bundesländern über ihre Energieagenturen zur Verfügung gestellt. Von dieser Möglichkeit haben bisher die Energieagenturen von Brandenburg und Hessen sowie die EnergieAgentur.NRW Gebrauch gemacht, so dass Kom.EMS derzeit in sieben Bundesländern zur Verfügung steht und damit auf dem besten Weg ist, sich zu einem bundeseinheitlichen Qualitätsstandard für kommunales Energiemanagement als kommunale Entsprechung der DIN EN ISO 50001 zu entwickeln.

Starthelfer und Optimierungswerkzeug

Mit dem Online-Werkzeug Kom.EMS sollen kommunale Verwaltungen eine professionelle, praktisch anwendbare und kostenfreie Hilfestellung bei der Einführung oder Optimierung eines Energiemanagements erhalten. Das Werkzeug begleitet Kommunen von Beginn an und bezieht alle für das Energiemanagement relevanten Verwaltungsebenen und Instrumente mit ein, um dauerhaft Energie zu sparen. Durch praxiserprobte Arbeitshilfen, Checklisten und einem digitalen Leitfaden werden Prozesse wie Energiebeschaffung, Verbrauchs-Monitoring und das Betriebsverhalten gebäudetechnischer Anlagen dauerhaft optimiert. So schafft die Online-Plattform auch Strukturen, wenn Zuständigkeiten, etwa für einen energiesparenden Heizungsbetrieb, nicht klar geregelt sind. Ein Wissensportal mit konkreten Arbeitshilfen wie Muster-Beschlussvorlagen oder einem Rechentool helfen zudem bei der weiteren Umsetzung. Die Nutzung des Portals ist für Landkreise und Kommunen in Nordrhein-Westfalen kostenfrei.

Das Tool findet sich unter www.energieagentur.nrw/klimaschutz/kommunen/komens.

Az.: 28.6.1-002/003 we